Die Geschichte vom Eselskrieg zwischen den Schwärzern und den Blankenburgern reicht weit ins Mittelalter zurück. Graf Heinrich von Schwarzburg mit Wohnsitz auf Burg Greifenstein in Blankenburg kehrte um 1189 mit Rittern, Reitern und Knechten vom Kreuzzug unter Kaiser Friedrich dem Ersten aus dem Heiligen Land zurück. Im Troß war auch ein Esel, den der Graf einem seiner aus Schwarza stammenden Knechte schenkte. Dieser verkündete spitzbübig, dass dieser Esel aus dem heiligen Land ein direkter Nachfahre des Esels sei, auf dem Jesus in Nazarett eingeritten ist und das er geheimnisvolle Kräfte besäße. Fortan strömten die Leute nach Schwarza, um den Heiligen Esel zu bestaunen und etwas von seinen wundersamen Kräften zu erheischen, wodurch so mancher Taler in der Kasse klingelte.
Die Kunde vom profitablen Geschäft mit dem Heiligen Esel machte natürlich um Blankenburg keinen Bogen und so war es nur eine Frage der Zeit, bis man dort begann darüber nachzusinnen, dass der Esel ja eigentlich nach Blankenburg gehöre, weil er ja aus dem Besitz des hier wohnhaften Grafen stamme. Dieser Gedanke des Blankenburger Pfarrers machte schnell die Runde im Städtchen und man beschloss als dann, bewaffnet gen Schwarza zu ziehen und den Esel, notfalls mit Gewalt, nach Blankenburg zu holen. Die Schwärzer hatten natürlich Wind vom Ansinnen der Blankenburger bekommen und zogen ihrerseits mit ihrer Streitmacht gen Blankenburg, um das zu verhindern. Zwischen Schwarza und Blankenburg trafen die beiden Streitmächte in der Streitaue bis an die Zähne bewaffnet mit Sensen und anderen martialischen Instrumenten aufeinander. Als sie sich nun so gegenüber standen, wagte keiner den direkten Angriff – wegen der Gefahr sich bösartig zu verletzen. Ein vorbeikommender Wandersgeselle soll den Streithähnen geraten haben, die Hieb- und Stichinstrumente doch besser gegen Knüppel auszutauschen , was man dann auch tat und in der Folge forsch aufeinander einschlug. Ein Blankenburger Schneider kam indessen auf den Gedanken, die Gunst der Stunde zu nutzen, wo der Esel unbewacht im Stall stand, und selbigen eiligen Schrittes auf der anderen Schwarzaseite gen Blankenburg zu entführen. Die Kunde erreichte recht schnell die Streithähne und man zog sich schnell zurück.
In Blankenburg wurde der Esel erstmal im Pfarrhaus eingestallt, um ihn am folgenden Tag dem feiernden Volk vorzuführen. Als man ihn früh zum besagten Zweck aus dem Stall holen wollte, lag er tot darnieder. Das Entsetzen war groß! Man lief aufgeregt zusammen und jeder versuchte noch etwas vom Heiligen Esel ab zu bekommen, um sich seinen Teil von den heilsamen Kräften zu sichern. Die Schwärzer freuten sich natürlich und verkündeten lauthals, dass die Blankenburger den Esel aufgefressen hätten. Fortan wurden zu allen möglichen Anlässen – immerhin bis ins 20. Jahrhundert hinein – die Blankenburger als Eselsfresser gehänselt, was immer zu derben Schlägereien führte. Die Blankenburger ihrerseits hänselten die Schwärzer als Zwiedeltrampler, weil sie im Schlachtgetümmel ihre Zwiebelfelder niedergetrampelt hätten.
Als nun die Blankenburger seit 2002 mit ihrer Eselsnacht große Erfolge feierten, erinnerten sich die Schwärzer der alten Geschichte und klauten im März 2006 das Wappentier der Blankenburger Eselswirte, um das Heilige Tier zurück nach Schwarza zu bringen. Da die Zeiten heute etwas friedlicher geworden sind, verständigten sich beide Seiten auf einen friedlichen Handel anstelle einer kriegerischen Lösung.
Die Schwärzer leihen den Blankenburgern den Heiligen Esel für einen Tag, damit diese ein Stück vom damals verloren gegangenem Profit einfahren können. Gemeinsam feiern sie nun ein Fest mit einem großen Eselsfestessen und allerlei Vergnügen.